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Alea iacta est – Stunde Null

Habe vorher die Masterarbeit zum Druck gebracht, am Montag hole ich sie ab und bringe sie zu den Gutachtern. Bin also fertig.

Habe bis zu letzt noch am Titel der Masterarbeit justiert, er lautet jetzt:

Mehr über den Inhalt der Arbeit gibt es in Fun with Maps, wo ich immer mal wieder geschrieben und gezeigt habe, was ich so mache und in deren Rahmen meist auch meine Hohlweg-Exkursionen entstanden sind :D

Rückblick auf die letzten 7 Jahre

Keine Zeit, keine Zeit... Jetzt viel Zeit..
Keine Zeit, keine Zeit… Jetzt viel Zeit..

Im Nachhinein waren die letzten Wochen schon hart. Ok, es stand nie auf der Kippe, ob ich es schaffe oder nicht (natürlich schaff ich es!), aber habe doch immer bis tief in die Nacht gearbeitet. Ich hab wenig anderes gemacht und immer „Habe doch keine Zeit, habe doch keine Zeit“ im Kopf gehabt – es bleibt immer, egal wann, das Gefühl, noch so viel tun zu müssen. Ok, letzteres hat sich so natürlich durch das ganze Studium gezogen.

Jetzt ist es vorbei. Die ganze Reise ist vorbei.. Ende 2008 hatte ich meinen Job gekündigt, um was Neues zu machen. Anfang 2009 habe ich also angefangen, das Abitur nachzuholen. Anfang 2011 kam ich nach Heidelberg und fing mit dem Studium an. Anfang 2014 hatte ich meinen Bachelor, und Ende 2015 habe ich die mündliche Masterprüfung bestanden und dann begannen die 5 Monate Masterbearbeitungszeit. Die sind am Montag zu Ende.

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(Nun kann ich mich ganz auf meine kommende Karriere als obdachloser Weltenzerstörer konzentrieren! Klingt lustig!)

Die letzten Tage war ich schon recht glücklich – der Text war fertig, alles mehrfach korrekturgelesen. Und dass ICH mal den Master mache, hätte ich mir kaum träumen lassen, nachdem ich vor Äonen nach der 12. Klasse die Schule abgebrochen habe, um eine Ausbildung zu machen. Irgendwann am Anfang des Bachelors habe ich immer so zu den Masterstudenten aufgeschaut, die Masterarbeit lag für mich weit jenseits aller Vorhersehbarkeit. Ist also schon toll, das Ziel erreicht zu haben.

Ok, rein technisch habe ich den Master natürlich noch nicht, die Gutachter müssen erst gutachten, das alles kann sich noch Wochen hinziehen. Aber ich denke doch, dass dem Abschluss nicht wirklich was im Wege steht.

Leichte Melancholie schleicht sich ein

Aber – was jetzt? Wow, grad kracht es ziemlich auf mich runter. Die letzten 7 Jahre hatte ich immer ein Ziel, irgendwas kam immer, auf das ich zuarbeiten konnte. Nach dem Bachelor war ich wahnsinnig motiviert, war froh, diese erste Hürde geschafft zu haben (das Latinum war auch eine Hürde, ok..), und habe mich voller Tatendrang ans erste Mastersemester gemacht.

Master ist jetzt vorbei.. Keine Hausarbeiten mehr schreiben, keine Themen mehr, in die ich mich knien kann und die mich nächtelang bis in die Träume verfolgen. Kein Student mehr…

Schlimm ist, dass ich nicht weiss, wie es weitergeht. Habe noch keinen Job in Aussicht. Ok, hänge grad noch am Notfallschirm, bis Ende Juni bin ich noch an der Uni beschäftigt und mein Professor hatte mir noch einen Job besorgt, so dass mein finanzieller Ruin im Moment abgewendet ist, aber danach..

Bin grad eher traurig als glücklich, sehe das hier gerade mehr als Ende statt als Neuanfang..

Was mach ich denn nun konkret mit all der Zeit? Sitze nun am Rechner, aber statt wie gestern noch über Hohlwege nachzudenken, brauch ich das jetzt nicht mehr. Wie schade..

Kommentare

2 Antworten zu „Alea iacta est – Stunde Null“

  1. Niklas

    Das muss wirklich eine ziemlich große Umstelung sein. Aber ich bin mir sicher, du findest deinen Platz. Ich wünsche dir aufjedenfall viel Glück in Zukunft. :)

    Mit freundlichen Grüßen,
    Niklas.

    1. Ravana

      Danke sehr, Niklas! Ich habe mir einen Abend lang ein wenig Selbstmitleid gegönnt, das hat sich in dem Posting gespiegelt.
      Wird schon werden :D

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