Eine kleine Weihnachtsgeschichte: Die Katzenkrippe

Insbesondere in der kalten Jahreszeit habe ich Mitleid mit meinen beiden armen Katzen Luna und Lopi, wie sie nachts durch die eisige Kälte streifen, anstatt friedlich auf dem warmen Sofa zu schlafen. Aber was soll man machen, das ist eben Freigänger-Glück. Aber die Sache ließ mir keine Ruhe. Es muss doch machbar sein, den beiden Couch Potatoes einen sicheren Unterschlupf gegen Wind und fremdes Getier zu schaffen. Eine Katzenhütte muss her!

Die Planungen

In die neue Hütte für die Katzen sollte am besten Platz für zwei Katzen bieten. Oder alternativ für eine Katze plus Futter und Wasser – aber das würde eine zu große Grundfläche bedeuten. Daher schwebte uns recht schnell ein zweistöckiger „Turm“ vor: Der Eingang im unteren Stockwerk und eine obere Etage für ein Guckloch und Wasser und Futter. Der Deckel oben sollte sich öffnen lassen können, um leicht an die Schalen zu kommen. Der Zwischenboden sollte sich entfernen lassen, um auch im Erdgeschoss mal aufräumen zu können.

Und so entstand dann der obige Bau. Als Eingang nutzte ich die chipgesicherte Katzenklappe „SureFlap“, die ich schon früher in Benutzung hatte. Diese praktische Klappe lässt sich nur dann öffnen, wenn eine Katze mit registriertem Chip ihren Kopf in die Nähe der Klappe bringt, alle anderen Tiere haben keinen Zugang.

Der Zwischenboden sollte einfach auf sechs schmalen Latten ruhen, die wir an den Innenwänden im Erdgeschoss festschrauben. So kann man ihn einfach hochheben. Ähnlich einfach der Deckel oben: Hier planten wir zwei Scharniere an der hinteren Wand sowie einen Schrankknauf zum einfachen Öffnen ein.

Weil wir beide wenig Erfahrung damit haben, irgendwas Handwerkliches selbst zu planen, setzte ich mich an Blender und tüftelte hier an unserer Katzenhütte herum. Blender ist hier sehr hilfreich, weil man den Bau so simuliert. So beschäftigt man sich schon eingehend mit dem Objekt und sieht Probleme kommen, die man dann lösen kann, bevor der eigentliche Bau beginnt :D

Mit dem fertigen Blendermodell hatte ich dann natürlich auch alle Maße zusammen und konnte eine Einkaufsliste für den Baumarkt erstellen. Dort kann man sich die Platten und Latten schon auf die richtigen Maße zurechtsägen lassen. Die beiden Ausschnitte für das Guckloch und die Katzenklappe musste dann Pierre allerdings doch zur Stichsäge greifen.

Bau der Katzenhütte erzählt als Weihnachtsgeschichte

Und so begab es sich, dass Pierre Hölzer zusammenzufügen wünschte, auf dass sie eine Katzenkrippe ergäben und jenen Tieren draußen bei Wind und Wetter Schutz vor den Unbilden der Natur und dem Nachbarskater zu gewähren. Doch wie sollte er das tun? Pierre hatte kein Werkzeug, das ihm half, das Holz zu zerteilen und in die rechte Form zu bringen. So sprach ich zu meinem Vater und teilte ihm jenes edle, katzenfreundliche Ansinnen mit, wenige Wochen vor dem Geburtstag unseren Herrn Jesus Christus, und auf fruchtbaren Boden fielen diese Worte.

Als wir zurückkehrten in meine Heimat, um gemeinsam mit Bruder, Schwester, Vater und Frau den heiligen Abend begingen, wie es Brauch und Sitte ist, fand Pierre unter dem leuchtenden Tannenbaume ein großes Paket, das mein Vater für ihn bestimmt hatte. Er öffnete es und fand darin eine Stichsäge vor. Gelobet sei das Weihnachtsfest!

Zurückgekehrt aus der Stadt meiner Kindheit, erschuf ich auf dreidimensionale Weise mit eigener Hand eine Zeichnung der Katzenkrippe, nach dem Abbild eines viereckigen Turmes, und mit dieser Zeichnung offenbarte sich, wie groß und breit jene Katzenkrippe sein sollte.

Und wir sahen, dass es gut war, und wandelten andächtig zum Baumarkt, um dort die Hölzer von glücklich gewachsenen Bäumen zu erwerben. Das rechte Maß hatten diese Bretter nicht, doch mit meines Vaters Gabe teilte Pierre manches Stück des Holzes ab, auf dass die Einzelteile dem Anblick der Zeichnung entsprächen. Doch für den Fall, dass Unwetter aufziehen und Regen das Holz aufweiche, trug Pierre eine Substanz auf die Bretter auf, zum Schutze für das Holz. Unter großem Wehklagen verbrachten wir eine weitere Nacht, bis dass die Substanz getrocknet – und der schreckliche Geruch abgeklungen war.

Ich hieß nun Pierre, die Bestandteile der Katzenkrippe auf dem Erdboden abzulegen und in frommer Andacht fügten wir sie zusammen, und der Turm wuchs empor. Ehrfürchtig betrachteten wir unser Werk und erfreuen uns daran, für jetzt und immerdar.

Die Bildergalerie von der Planung bis zur fertigen Katzenhütte

Unser Fazit zur selbstgebauten Katzenhütte

Optisch macht die Hütte für die Katzen nicht sooo viel her. Sie ist sehr schlicht und unverschnörkelt und leider ist das Aussägen eines Kreises mit der Stichsäge nicht so einfach, so dass das Guckloch eher etwas eierig aussieht. Aber für eine erste selbstgeplante und gebaute Hütte ist es nicht schlecht.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass unsere Terrasse durch den Balkon unseres Nachbarn über uns quasi überdacht ist. Die Katzenhütte ist damit also vor dem gröbsten Regen geschützt. Wäre sie dem Regen komplett ausgeliefert, müsste man die Hütte vermutlich anders planen – ein flaches Dach wäre nicht besonders vorteilhaft.

Aber den Katzen macht das nichts aus. Zumindest unsere Luna ist morgens regelmäßig in diesem Unterschlupf zu finden, und wenn wir mal 1-2 Tage nicht da sind, freuen sie sich auch immer über das sicher abgestellte Futter in der Hütte. Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis die beiden die Hütte auch wirklich anfingen zu nutzen. Wahrscheinlich musste sich erstmal der Farbgestank ein wenig auflösen.

Alles in allem also eine Bereicherung sowohl für die Katzen, als auch für mich und mein schlechtes „Hoffentlich ist ihnen draußen nicht kalt!“-Gewissen :D

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