Ausstellung in Ladenburg: Römer, Alemannen und Franken!

Heute darf ich mal was ankündigen bzw. ein wenig die Werbetrommel rühren: Ab dem 14. Oktober 2017 wird im Ladenburger Lobdengau-Museum wieder eine historische Ausstellung zu sehen sein: Große Welten – Kleine Welten. Sie behandelt die Zeit zwischen Römern und Karolingern im Lobdengau, also Ladenburg und der Region drumherum.

Zwar war ich nicht, wie früher im Denkwerk-Projekt, direkt bei der Planung involviert, habe aber dennoch sporadisch ein wenig mitgearbeitet: Ein 3D-Modell und einige Karten für den Begleitband zur Ausstellung, LARES II, kommen von mir.

Große Welten - Kleine Welten Ladenburg
Flyer zur Ausstellung und Termine der begleitenden Vorträge der Ausstellungsmacher

Lange Vorbereitung

Diesmal ist die Ausstellung wesentlich größer und aufwändiger angelegt, das Museum kooperiert mit diversen Denkmalämtern und der Uni Heidelberg. Museumsleiter Andreas Hensen arbeitet schon seit Jahren daran und „Große Welten – Kleine Welten“ erstreckt sich über große Teile des ganzen ersten Stockwerks des Museum. 2014 fand an der Uni eine Übung statt, die auch als Brainstorming für die Ausstellung gedacht war. Die Studenten – ich hatte auch teilgenommen – überlegten sich Konzepte zur Ausstellung der Exponate, und wir bekamen einen Einblick, was schon in der frühen Planungsphase alles zu berücksichtigen ist.

Tatsächlich mitarbeiten durfte ich dann seit Mitte letzten Jahres, als meine Blenderskills für ein 3D-Modell der Ausstellungsräume gefragt waren. Kurz darauf bot ich auch an, einige Karten für den Begleitband zu erstellen. Ob es eine der rund 15 Karten am Ende auch in die Ausstellung geschafft haben, weiß ich nicht – auf jeden Fall sind sie in der Publikation „LARES II“ zu sehen, die gleichzeitig herauskommt. Obwohl ich inhaltlich nicht beteiligt war, habe ich doch viel von der Entstehung mitbekommen und bin ziemlich glücklich darüber, bei dieser – für Ladenburg – großen Ausstellung dabei gewesen zu sein.

Worum geht es in „Große Welten – Kleine Welten“?

Der Untertitel der Ausstellung lautet:

Ladenburg und der Lobdengau zwischen Antike und Mittelalter

Das war eine schwierige und stürmische Zeit für die Menschen hier rechts des Rheins. Der Limes weiter östlich schützte die Region bis etwa 260 n. Chr., so dass die Menschen im römischen Germanien und Gallien relativ friedlich leben konnten. Aber bereits zuvor war es „Barbaren“ aus dem freien Germanien außerhalb des römischen Reichs immer wieder gelungen, den Limes zu überwinden und in römischen Gebieten zu plündern. Durch die politische und militärische Großwetterlage im Reich – nicht nur in Germanien gab es Unruhen – sah sich die römische Verwaltung gezwungen, in der Mitte des 3. Jahrhunderts das Militär vom Limes abzuziehen.

» In meinem Film „Wege in die Heidelberger Vergangenheit“ habe ich diese Thematiken auch angeschnitten :D

Damit befand sich Lopodunum, also Ladenburg, auf einmal nicht mehr innerhalb, sondern außerhalb der römischen Grenze. Was dann? Die Sicherheit war nun nicht mehr gewährleistet. Verließen alle „Römer“ fluchtartig die Stadt? Was sind überhaupt „Römer“ – Menschen aus Rom oder aus Italien, oder eingebürgerte Germanen, die ihr ganzes Leben bereits römisch leben? Das sind wesentliche Hauptfragen, die in der Ausstellung behandelt werden.

Die Zeit nach 260 n. Chr. ist ziemlich schwierig zu rekonstruieren, weil es nur wenige Schriftquellen und aussagekräftige archäologische Funde gibt. Es galt herauszufinden, woran man überhaupt solche Zuordnungen wie „Römer“ oder „Alemanne“ festmachen will – und natürlich auch, mit welcher Gruppe sich die Menschen selbst identifizierten. Wann und wie kamen neue Bewohner hinzu? Kamen die „wilden Alemannen“ als Besatzer und Sieger? Oder waren es eher einfache Siedler, die sich friedlich niederließen? So viele Fragen!

Antworten gibt es – vielleicht – in der Ausstellung „Große Welten – Kleine Welten“. Sie ist vom 14. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 im Lobdengau-Museum zu sehen.

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