Review: Dunkirk | Kriegsfilm zur Schlacht von Dünkirchen 1940

Mit Dunkirk behandelt das neueste cineastische Werk von Christopher Nolan ein „Schlachtfeld“ des 2. Weltkriegs. Statt allerdings fiktive Schicksale in die dokumentarfilmische Chronologie der Ereignisse einzuflechten, wie man das etwa aus Steven Spielbergs „Der Soldat James Ryan“ kennt, geht Nolan etwas anders an den Stoff heran.

Dunkirk Poster

Formales zu Dunkirk

  • Laufzeit: 107 Minuten
  • Regisseur: Christopher Nolan
  • Musik: Hans Zimmer
  • Erscheinungsdatum: 27.07.2017 (Deutschland)
  • FSK: ab 12 Jahren

Dunkirk: Deutscher Trailer

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Handlung und historischer Hintergrund

Hier ein kurzer Überblick, um welche Situation es geht und wie sich Christopher Nolan des Stoffs annähert.

Opertion „Dynamo“ – Eine riesige Evakuierungsaktion

Als Hitler am 10. Mai 1940 nach dem Angriffskrieg gegen Polen 1939 den Krieg „endlich“ auch nach Westen ausweitet, rollen seine Panzer sehr schnell durch die Beneluxstaaten. Fast das gesamte britische Heer auf dem Festland und alliierte französische (und weitere) Verbände, insgesamt beinahe 400.000 Mann, werden völlig überrascht und sind nach kurzer Zeit quasi von Deutschen eingekreist. Die Alliierten ziehen sich nach Dünkirchen an der Kanalküste zurück, rund 35 km östlich von Calais entfernt.

Um nicht die gesamte Berufsarmee zu verlieren, entscheiden die Briten, ihre Soldaten über den Kanal zu evakuieren. Großbritannien hat zwar auf dem Meer die Übermacht, die großen Schiffe können jedoch in Dünkirchen nicht anlegen. Und so müssen hundertausende Männer in Dünkirchen am Strand ausharren, bis die Briten geeignete Schiffe, auch sehr viele zivile kleine Schiffchen und Kutter, zur Rettung schicken können. Währenddessen hatte Hitler befohlen, den deutschen Vorstoß zu stoppen – die Briten hatten somit genug Zeit, während der gigantischen Evakuierung rund 338.000 Männer vom Festland zu retten.

Nur die deutsche Luftwaffe flog immer wieder Angriffe auf den Strand von Dünkirchen und britische Schiffe. Offenbar hatte Göring Hitler versichert, dass die Luftwaffe das „regeln“ könne, während die Panzer 49 Stunden lang still standen.

Christopher Nolans Dunkirk

Nolans Dunkirk beleuchtet schlaglichtartig die gesamte Evakuierungsoperation und deckt dabei etwa eine Woche ab.

Zeitebenen und Perspektiven

Nolan wäre nicht Nolan, würde er nicht mehrere Zeitebenen durcheinanderwerfen. Das hat sich in Inception und Interstellar bewährt, und so macht er es auch in Dunkirk. Bei der Verfilmung einer historischen Schlacht kann man allerdings schwerlich in die vierte Dimension eintauchen und durch die Zeit springen. Das löst er in Dunkirk ganz anders.

Der Film zeigt drei Perspektiven, die unterschiedlich viel Zeit betrachten:

  1. Sicht mehrerer junger Soldaten in Dünkirchen, das „Strand-Team“: Eine Woche
  2. Ein englischer Zivilist und sein Boot, das zur Rettung von eingeschlossenen Soldaten über den Kanal geschickt wird: Ein Tag
  3. Ein Spitfire-Pilot, der von England aus ebenfalls über den Kanal fliegt und den Luftraum verteidigen soll: Eine Stunde

Während für die Boden-Crew von Anfang bis Ende des Films also eine Woche vergeht, ist für den Spitfire-Piloten nur eine Stunde verstrichen. So gibt es bei den jungen Soldaten, die verzweifelt versuchen, Dünkirchen zu verlassen, auch Tag-Nacht-Wechsel und Wetterumschwünge, was bei dem Mann auf seinem Boot und dem Spitfire-Piloten natürlich nicht der Fall ist. Diese Ebenen spielen sich im Film gleichzeitig ab, bzw. die Szenerien wechseln sich – vor allem am Ende – sehr schnell ab.

Verschiedene Erlebnisse

Die Protagonisten durchleben Dunkirk auf völlig unterschiedliche Arten. Während die Soldaten in Dünkirchen natürlich nur zurück in die Heimat wollen und dabei mit heftigen Widrigkeiten zu kämpfen haben, muss der Bootsbesitzer nicht nur damit umgehen, auf einmal als Zivilist in ein Kriegsgebiet zu schippern, sondern auch traumatisierte Schiffbrüchige aufzunehmen. Die Spitfire-Piloten dagegen müssen sich ebenfalls von einem sicheren Flugplatz aus in Lebensgefahr begeben, sie haben die Aufgabe, die britischen Schiffe auf See vor deutschen Luftangriffen zu schützen.

Teilweise überschneiden sich die Handlungen auch und die Protagonisten begegnen sich.

Review: Kritik zu Dunkirk

Christopher Nolan ist mit Filmen wie Inception und Interstellar nicht gerade dafür bekannt, leicht verständliches Popcorn-Kino zu machen.

Warum Dunkirk nicht mit „Der Soldat James Ryan“ zu vergleichen ist

„James Ryan“ aus dem Jahr 1998 ist noch immer der wichtigste 2.-Weltkrieg-Kriegsfilm der neueren Zeit und wird daher gern als Maßstab für andere Filme herangezogen. Daher komme auch ich mehrmals hier darauf zurück. Kritiker ziehen „James Ryan“ als Vergleich heran und bemängeln, dass Dunkirk sowohl die emotionale Tiefe als auch der Überblick über den Kriegsschauplatz fehle.

Kein „Dokumentarfilm-Charakter“

Es stimmt: In Dunkirk müssen mit wenigen Hintergrundinfos auskommen. Am Anfang informiert uns eine schriftliche Einblendung darüber, dass die Deutschen die Alliierten ans Meer gedrängt hätten und dass nun fast 400.000 Mann auf Rettung warten. Später können wir zwei Offiziere belauschen, die noch ein wenig Input geben. Wir erhaschen auch einen Drei-Sekunden-Blick auf eine Landkarte, die zeigt, wo Dünkirchen liegt, und dass die Deutschen die Alliierten eingekreist haben.

Was wir nicht erfahren, ist, wie es dazu kam, wann die Schlacht von Dünkirchen sich abspielte und wie sie in den gesamten Kriegskontext einzuordnen ist. Das wäre interessant, ja. Steht allerdings auch im Geschichtsbuch. Dunkirk verzichtet einfach auf den Dokumentarfilm-Charakter, den James Ryan mit seinen Datumseinblendungen und verwackelten Kampfaufnahmen teilweise zeigt. In James Ryan geht es um die filmische Darstellung historischer Begebenheiten. Die Landung der Alliierten in der Normandie 1944 ist gut dokumentiert und auch den Fall eines letzten überlebenden Sohnes, der aus dem Einsatz geholt werden soll, ist überliefert. Unterfüttert wird das ganze mit Figuren und Einzelereignissen, die Teilnehmer der Schlacht berichtet haben.

Dunkirk legt weniger Wert auf den chronologischen Ablauf, das Drumherum und einen historischen Plot wie bei James Ryan. Das heißt nicht, dass Dunkirk rein fiktiv ist. Schaut man sich Fotografien von Dünkirchen 1940 an, ist ersichtlich, dass Christopher Nolan ebenfalls einen Blick darauf geworfen hat. Manche Szenen sind fast direkt von Originalfotos übernommen.

Allerdings – das gebe ich zu: Wenn (einer) der (englischen) Trailer von dem „Event, that shaped our world“ spricht, dann sollte der Film auch genauer erklären, was genau das für ein Event ist. Und das tut er nicht. Wer das erwartet hat, der darf in der Tat enttäuscht sein. Auch der oben eingebundene deutsche Trailer schürt falsche Erwartungen. Der Trailer lässt Antworten und Drama auf größerem Stil erwarten („Wie kriegen wir all diese Männer hier raus“). Die Schuld muss man dann allerdings dem Trailer geben. Wesentlich besser fängt dieser englische Trailer zu Dunkirk den Film ein.

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Er wirkt weniger spannend, lässt aber mehr die Schrecken erahnen.

Emotionen: Überleben statt Zwischenmenschliches

Während James Ryan vor allem auf Entsetzen, aber auch Empathie (durch die Hintergrundstory) und weitere Emotionen (durch Begegnungen mit dem Feind) setzt, legt Dunkirk einfach wenig Wert auf Zwischenmenschliches.

Hier rücken Bilder und Geräusche in den Vordergrund, um den Zuschauer zu fesseln. Das ist schwieriger – als Content Marketer weiß ich, dass man Menschen am einfachsten über Emotionen, also Identifizierung und damit persönliche Betroffenheit, einfangen kann.

Dunkirk hat keinen bildenden Charakter, wie – teilweise – „James Ryan“, sondern spielt mit den Urängsten. Der Angst vor dem Ertrinken (mehrfach!), der Angst vor dem Verbrennen, der Angst davor, erschossen zu werden oder dem Feind in die Hände zu fallen und seine Heimat nicht wiederzusehen. Bisweilen erinnert mich Dunkirk auch an den Film Titanic: Am laufenden Band sieht man sinkende Schiffe und Menschen, die sich aus dem Schiffsinneren nach draußen kämpfen und dann verzweifelt ins Wasser springen.

In einer Rezension schrieb jemand, dass die Schlacht von Dünkirchen mehr hätte hergeben können. Angst und Verzweiflung der Soldaten, die auf ihre Rettung warten, eingekesselt von den Deutschen. Das hätte man zeigen können, ja. Das wäre allerdings wirklich langweilig geworden. 400.000 Männer, die am Strand sitzen und warten? Das ist für die meisten der Soldaten aber Realität gewesen. Nun hat sich allerdings Nolan entschieden, den Dunkirk-Stoff mit Fokus auf den unbändigen Willen zu überleben und in die Heimat zurückzukommen zu verfilmen.

Tatsächlich wird den einfachen Soldaten das aktuelle Datum genauso wenig interessieren wie die Pläne der deutschen Obersten Heeresleitung, wie es zu der Einkesselung kam oder wo genau Dünkirchen nun liegt. Wichtig ist allein das: Die Heimat ist doch so nah, man kann sie fast sehen, es liegt nur ein breiter Kanal Wasser dazwischen. Da versucht man, als Sanitäter durchzugehen und sich auf ein Schiff zu mogeln. Oder als Franzose zieht man sich die Uniform eines getöteten Engländers an, um nicht abgewiesen zu werden. Und man will auf dem Rettungsschiff nicht unter Deck gehen – aus Angst, dort unten gefangen zu sein, wenn etwas passiert (diese Angst ist historisch überliefert).

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Andere Ausgangssituation: Feinde sind nicht greifbar

Im Gegensatz zu James Ryan bleibt in Dunkirk der Feind komplett unsichtbar. Wir erhaschen nicht einmal einen Blick auf einen Deutschen. Den deutschen Feind sieht man nur als feindlichen Jäger, Bomber oder Stuka irgendwo am Himmel, und dann passieren meist unerfreuliche Dinge. Erst ganz am Ende taucht verschwommen ein deutscher Soldat auf.

Ich finde das gut, und der Verweis auf James Ryan, „Ja, da gibt es viel mehr spannende Begegnungen zwischen Feinden!“, zieht hier nicht wirklich: Die Situation war völlig anders. Bei der Landung in der Normandie mussten die beiden verfeindeten Seiten aufeinander treffen. Die Alliierten sollten das Gebiet erobern, die Deutschen sollten ihre Stellungen verteidigen. Dass es da zu erbitterten Kämpfen und auch unschönes Aufeinandertreffen beider Parteien kam, ist völlig klar.

In Dünkirchen jedoch ziehen sich die Alliierten unter weitestgehender Vermeidung von Kämpfen zurück. Die Deutschen sind dagegen noch nicht nah genug aufgerückt, um es zu größeren Gefechten kommen zu lassen.

Keine Identifizierung bzw. Charakternähe

Dunkirk kommt vergleichsweise mit wenig Dialog aus. Während bei „James Ryan“ immer wieder Soldaten miteinander reden und Persönliches austauschen – vom Name bis zur Herkunft, sprechen die Protagonisten in Dunkirk kaum miteinander, wenn sie mal eine kurze Pause haben. Das zeigt sich auch einmal sehr deutlich: Während der eine mit dem anderen ein Gespräch anfangen will, legt der sich nur hin und schläft. Die Soldaten in Dunkirk sind zu erschöpft und zu verängstigt für Small Talk.

Vielleicht liegt es auch daran: Gleich am Anfang hat man gesehen, wie die Kameraden alle erschossen wurden, da ist es vielleicht besser, die Leute gar nicht erst kennenzulernen

Passend dazu bleiben die Soldaten für den Zuschauer auch namenlos. Vielleicht haben sie nicht das Bedürfnis, immer neue Namen von Leuten zu lernen, die man sowieso bald wieder aus den Augen verliert. Vielleicht steht es auch für die Austauschbarkeit der Soldaten.

Vorwurf: Dunkirk sei „blutleer, langweilig und hohl“

In der Review von David Cox im Guardian heißt es, Dunkirk sei „bloodless, boring and empty“. Das finde ich in weiten Teilen tatsächlich ungerecht dem Film gegenüber. Cox bemängelt sehr, dass der Film auf viele Heldentaten während der Operation Dynamo nicht eingeht und wichtige Charaktere nicht erwähnt. Offenbar hat der Autor hier einen Dokumentarfilm erwartet, denn er erwähnt auch, dass keine Telefonistinnen bzw. Frauen und Kinder zu sehen seien. Das finde ich ziemlich haarsträubend. Dokus gibt in der BBC sicher genug.

Cox sagt auch, dass kein Blut spritzt und Granatentreffer-Opfer diskret vor sich hinsterben, ohne offensichtliche Verletzungen zu haben. Muss man das denn unbedingt sehen? Reicht es nicht, dass da eine Granate auf einen Menschen fällt? Wieso muss der in Fetzen davonfliegen? Wäre realistischer, aber – ich bin ehrlich – so scharf bin jedenfalls ich nicht darauf.

Ein Mangel des Films sei auch, dass es keine Materialschlacht gibt. Es seien zu wenige Menschen, zu wenige Schiffe und Flugzeuge zu sehen. Ja, die Zahlen – fast 400.000 Mann, Tausende Schiffe – sind gewaltig, aber die Fotografien, die es von diesem Ereignis gibt, wirken ebenfalls eher leer, ohne dicht gedrängelte Menschenmassen oder Schiffe bis an den Horizont. Auch hier sieht man eher dünne Warteschlangen am Strand und vereinzelte Schiffe auf dem Meer.

Dunkirk 26-29 May 1940 NYP68075
Dünkirchen, 26.-29.05.1940 (Quelle: Wikipedia)

Ich persönlich finde es nicht schlimm, dass es nicht vor Flugzeugen und Schiffen wimmelt. Zwar ist es wirklich schwierig vorstellbar, wie all diese Menschen nach und nach abgeholt werden – aber wollen wir wirklich einen Kinofilm über Logistik sehen?

Dazu filmte Nolan unter anderem am originalen Standort, d.h. in Dünkirchen, und verwendete echte Spitfires (explodiert sind sie dann per CGI). Meiner Meinung nach merkt man das einfach. Irgendwie wirken CGI-Massenschlachten und ganze CGI-Szenen immer irgendwie matschig-dumpf, sowohl vom matschigen Sound als auch von der irgendwie weichen, eingepassten Optik her.

Dunkirk 1940 HU1137
Dünkirchen 1940 (Quelle: Wikipedia)

Ein Kriegsfilm ist ein Kriegsfilm, kein Splatterfilm und auch keine Emotionenschleuder. Vielleicht müsste man mal Überlebende fragen, ob sie eher immer wieder persönlich betroffen waren, oder ob sich ihre Bedürfnisse auf das Wesentliche reduziert haben.

Die drei Zeitebenen

Die unterschiedlichen, durcheinander abgespielten Zeitebenen sorgen zunächst für Verwirrung. Aber wenn man das Prinzip verstanden hat, eröffnen sich einem interessante Perspektiven, denn man sieht ein und das selbe Ereignis aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Allerdings nicht unbedingt in chronologisch richtiger Reihenfolge.

So sammelt das zivile Boot schon relativ zu Beginn einen schiffbrüchigen Soldaten ein, der völlig schockiert auf einem Bruchstück ausharrt. Er erzählt, dass sein Schiff von einem U-Boot versenkt worden sei. Ungefähr eine Stunde später im Film sind wir mit den Dünkirchener Soldaten auf diesem Schiff, das von einem Torpedo versenkt wird.

Das ganze ist auch eigentlich sehr logisch. Die einfachen Soldaten in Dünkirchen mussten tagelang in einer ungewissen und potentiell lebensgefährlichen Zeit ausharren. Ihre Möglichkeiten waren äußerst begrenzt und die Zeit hat sich wahrscheinlich sehr langgezogen angefühlt. Der zivile Bootsbesitzer wurde erst während dieser Zeit hinzugezogen, für ihn war es eine Tagesmission. Die Piloten dagegen tauchten aufgrund ihres begrenzten Treibstoffvorrats nur für kurze Zeit in die Action ein und hatten den Befehl, rechtzeitig wieder zurück nach England zu fliegen.

Zusammenfassung und Meinung

Ich denke, ein zweiter James Ryan hätte mich eher gelangweilt. Zu oft hat man es schon gesehen, dass anhand eines oder zweier Charaktere und deren verzweifeltem Schicksal ein Überblick über historische Ereignisse gegeben wird.

Meiner Meinung nach ist Dunkirk nicht unbedingt das Meisterwerk des Jahrhunderts und ich mag Interstellar von Nolan noch immer lieber :D Allerdings kann ich (meiner Meinung nach!) auch nicht zustimmen, dass Dunkirk „blutleer“ sei, oder ein „Kriegsfilm ohne Krieg“. Bei letzterem muss man definieren, was denn einen Kriegsfilm ausmacht – Es gibt Explosionen, kenternde Schiffe, an den Strand gespülte Leichen, Luftkämpfe und natürlich auch Geschieße. Für mich ist das Krieg.

Dafür sind die drei Zeitebenen wirklich interessant und regen dazu an, den Film nochmal zu schauen. Dann wird man noch mehr Details bemerken – und vielleicht die Protagonisten besser auseinanderhalten können :D

Dazu kommt noch der Soundtrack von Hans Zimmer. Den finde ich ebenfalls nicht so mitreißend und gelungen wie in Interstellar, aber er passt ausgezeichnet. Er kann stellenweise das Gefühl, dass die Zeit verrinnt, ins unermessliche steigern oder durch merkwürdige metallische Klänge eine bedrückende, klaustrophobische Atmosphäre erzeugen.

Am Ende bleibt, dass der Film Geschmacksache ist. Man hat unterschiedliche Erwartungen – für manche erfüllt Dunkirk die Erwartungen, für andere nicht.

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