Es war einmal – Heidelberg vor 100 Jahren auf historischen Fotos

Rauchende Fabrikschlote mitten in der Heidelberger Altstadt? Ein seichter Neckar mit vielen Felsen und kleinen Inseln? Eine Kaiserstatue auf dem Uniplatz? So hast du Heidelberg noch nicht gesehen! Ich habe im Stadtarchiv nach alten Fotos geschaut und hier ein paar Vorher-Nachher-Bilder erstellt.

Die Darstellung Kleopatras in Assassins Creed Origins

Heute geht es wieder um Assassins Creed Origins, und zwar genauer um das Bild der Kleopatra, das hier vermittelt wird. Dazu habe ich kürzlich den Beitrag „Mainstream statt Quellenkritik“ gelesen. Hier bemängelt Autor Dom, der selbst Archäologie studierte, dass vor allem das Aussehen Kleopatras, aber auch ihr Charakter „mal wieder“ viel zu stereotypisch dargestellt wird – so, wie man sie schon aus unzähligen Filmen kennt. Ubisoft würde sich nicht nach den historischen Quellen richten. Stimmt das? Denn Dom lässt eine wichtige Gattung historischer Quellen außen vor: Die Schriftquellen. Diese Seite möchte ich heute beleuchten und damit halb auch Dom auf sein Posting antworten.

Von Indiana Jones, Archäologen und modernen Schatzsuchern

Selten sind die Fronten zwischen Fachleuten und Laien, die beide Interesse am selben Objekt haben, derart verhärtet wie zwischen Archäologen und Sondengängern mit ihren Metalldetektoren. Das Reizwort für die Archäologen lautet „Schatzsuche“, während Sondler sich häufig zu Unrecht kriminalisiert sehen. Dieser Beitrag behandelt diese tiefe Kluft – als “nicht aktive” Bachelor-Archäologin und wegen meiner Hohlweg-Videos mit vielen Sondler-Abonnenten auf YouTube befinde ich mich irgendwie mitten zwischen den Stühlen und darf mir daher ein Statement erlauben :D

Ausstellung in Ladenburg: Römer, Alemannen und Franken!

Heute darf ich mal was ankündigen bzw. ein wenig die Werbetrommel rühren: Ab dem 14. Oktober 2017 wird im Ladenburger Lobdengau-Museum wieder eine historische Ausstellung zu sehen sein: Große Welten – Kleine Welten. Sie behandelt die Zeit zwischen Römern und Karolingern im Lobdengau, also Ladenburg und der Region drumherum. Zwar war ich nicht, wie früher im Denkwerk-Projekt, direkt bei der Planung involviert, habe aber dennoch sporadisch ein wenig mitgearbeitet: Ein 3D-Modell und einige Karten für den Begleitband zur Ausstellung, LARES II, kommen von mir.

Wettlauf nach Berlin und die Schlacht um die Seelower Höhen 1945

Nach den unglaublichen Erfolgen der deutschen Armee in den ersten Kriegsjahren des 2. Weltkriegs hatte sich das Blatt ab 1942 langsam, aber sicher gewendet. 1944 gelang den (West-)Alliierten die Landung in der Normandie, von wo aus sie das Deutsche Reich nun von Westen bedrängten. Im Winter 1944/45 war der Krieg eigentlich schon längst verloren. Hitler hoffte dennoch auf ein Wunder, zB., dass sich die Alliierten gegenseitig an den Kragen gehen, und ließ die Wehrmacht alle Stellungen verbissen verteidigen. Hier geht es um die letzte große Schlacht des 2. Weltkriegs vor der Einnahme Berlins: Die Schlacht um die Seelower Höhen.

Was ist ein Hohlweg und warum sind Hohlwege interessant?

Ein Hohlweg ist ein unbefestigter Weg, der sich durch lange Nutzung mit Fahrzeugen und Erosionsprozesse tief in das Gelände eingeschnitten hat. Da im Mittelalter Straßen nicht befestigt waren, sind Hohlwege oft Relikte historischer Straßen, die man heute noch sehr häufig in Wäldern sehen kann. Auf dieser Seite erfahrt ihr, was ein Hohlweg ist und wie sie aussehen, wie sie entstehen, wo man sie findet und vieles mehr.

Der Verlauf von Straßen von der Römischen Zeit bis ins Mittelalter

Straßen sind für uns selbstverständlich, sie bringen uns schnell von A nach B. Ist ein Berg im Weg, fahren wir durch einen Tunnel. Brücken überspannen weite Täler. Und so führen Straßen möglichst schnell zum Ziel. Das war aber nicht immer so. Andere Zeiten hatten andere Ziele und andere Möglichkeiten und daher auch andere Anforderungen an den Verlauf von Straßen. Dass über Jahrhunderte viele Straßen sogar absichtlich auf Bergen statt im Tal verliefen, kann man sich kaum vorstellen.

[Video] Wie findet man historische Wege mit moderner Karte?

Am einfachsten findet ihr Hohlwege mit einer Lidar-basierten Reliefkarte, die manche Bundesländer schon anbieten. Dort springen einen die alten Wege fast schon an. Alten Wegen kann man auch mithilfe einer historischen Karte auf die Spur kommen kann. Allerdings hat man nicht immer eine gut aufgelöste Reliefkarte oder historisches Kartenmaterial zur Hand. Daher wäre es interessant, ob man historischen Straßen – optimalerweise als Hohlweg manifestiert – auch auf einer normalen Karte auf die Spur kommen kann. Dieses Video hält den Suchprozess fest und zeigt, worauf man bei der Suche nach Hohlwegen am heimischen Computer achten muss. Danach hab ich mich natürlich auch vor Ort umgeschaut. Das Resultat ist nicht ganz so astrein wie erhofft, aber auch kein Schlag ins Wasser. Am Ende besuche ich die verwunschen wirkende Ruine der mittelalterlichen, romanischen Wallfahrtskapelle St. Maria in Lichtenklingen und lass dort auch die Drohne aufsteigen.

Der Real-Life-Dungeon „Uni-Bibliothek“

Seit Semester 1 bis … immer gibt es Baustellen in der UB. Es werden Umleitungen von unten nach oben und wieder nach unten eingerichtet, um in den ersten Stock zu kommen, man läuft durch mit Planen ausgehängte Tunnel wegen Malerarbeiten, man steigt über (gefühlt) irgendwelche Feuerwehrleitern in den (gefühlt) Dachboden.. Ein Spaß für die ganze Familie, und es wird niemals langweilig! Hier ein kleiner Bericht über eine in der Uni-Bib zu erledigende Quest.

Neues Video: Wege in die Vergangenheit!

Habe heute endlich mein neuestes cineastisches Meisterwerk fertiggestellt: 23 Minuten Film über die frühe Heidelberger Geschichte und historische Wege in der Umgebung. Und hier zur Premiere: Dieses Video ist aufgrund deiner Datenschutzeinstellungen gesperrt. Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.Mehr erfahren Video laden YouTube immer entsperren

[Video] Hohlwege und alte Straßen auf historischen Karten

Von langer Hand geplant, machte ich mich gestern wieder auf den Weg in den Wald. Im April hatte ich schon ein Docutainment-Video meiner Hohlweg-Suche in Schönau gepostet, und ich wollte nun endlich auf dem Königstuhl, dem südlichen Berg bei Heidelberg, nach weiteren Hohlwegen suchen. Zuvor hatte ich schon mit Hilfe einer historischen Karte (Link zu den Karten) einige aussichtsreiche Hohlweg-Kandidaten ausfindig gemacht. Die wollte ich dann auf dem Berg aufsuchen und schauen, ob es dort wirklich Hohlwege gibt.

Civilization: Attila gegen Augustus im Stil von Cassius Dio :D

Nach langer Zeit der Abstinenz wagte ich mal wieder ein Match mit Civilization V. Im Oktober kommt Civ VI raus, und irgendwie hab ich in letzter Zeit mal wieder echt Bock gekriegt. Also: Ich startete als Augustus Caeser, verehrter Herrscher über das römische Volk, auf Schwierigkeit „6“. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich gleich von Anfang an von den Nachbarn auseinander genommen werde und kaum einen Atemzug frei habe, um mal zwischendrin ein Kulturgebäude zu bauen. Aber überraschenderweise passierte sehr lange nichts, alle Nachbarn waren mir in Freundschaft verbunden, und ich wurde schon ungeduldig. Sowas wie Wirtschafts- oder Wissenschaftssieg ist nichts für mich, ich brauch den Krieg! :D Und dann kam mein südlicher Nachbar, Attila der Hunnenkönig, mit einem Bitch Move allererster Ordnung daher und brachte mir den Krieg, den ich mir gewünscht hatte <3 Als kleiner Fan von Geschichte habe ich es mir nicht nehmen lassen, über diese Angelegenheit …

Master gemeistert!

Also mittlerweile hab ich das Ergebnis meiner Masterarbeit („Der Wandel der Trassierung und die Nutzung von Landverkehrswegen am Beispiel des Heidelberger Raum“) bekommen und damit auch mein Studium endgültig abgeschlossen. Für die Arbeit gab es eine 1,5 (man lese und staune!) und insgesamt als Studienabschluss eine 1,3. Das hätte ich mir in den kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt. Als ich 2009 anfing, das Abi nachzuholen, dachte ich noch, dass ich vielleicht schon dafür zu doof sei, aber hat ja dann gut geklappt. Einen „sehr guten“ Masterabschluss, bzw. ÜBERHAUPT einen Masterabschluss – wer hätte das vor 10 Jahren noch gedacht :D Oder auch noch vor 5 Jahren, geplant war eigentlich nur erstmal der Bachelor.. Der Studienabschluss selbst gestaltet sich ziemlich formlos, fast schon sträflich unspektakulär: Man bekommt vom Prüfungsamt eine Mail, dass das Zeugnis fertig wäre. Man geht zum Prüfungsamt, wartet, bis man dran kommt, klopft, sagt: „Hallo, ich würde gern mein …

Die unersetzliche Schreibmaschine des Mediävisten

Ich muss hier unbedingt noch eine Anekdote anbringen, bevor ich für heute ins Bett gehe :D Es passt einfach soooo gut! Einmal die Woche bin ich bei den Mittellateinern. Das sind absolute Schriftnerds, die sich mit den lateinischen Texten des Mittelalters beschäftigen – und zwar nicht mit den transkribierten und kommentierten Quelleneditionen, die der Feld-, Wald- und Wiesenhistoriker (so wie ich bisher) nutzt. Da schaut man sich ein Dokument ganz genau an, „jaaa, dieses b hat hier eine Verdickung, an der man genau erkennt, dass dieser Text nach dem 8. Jahrhundert entstand“. Ist total faszinierend! Wenn man erstmal all die Abkürzungen memoriert hat, die damals verwendet wurden.