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Lampen aufhängen: Verdammt seist du, Decke!

Ein Elend ist das mit dieser Welt.. Namentlich mit Lampen. Ein ständiger Kampf der Dunkelheit gegen das Licht.

Angedeutet hat sich das Trübsal allerdings schon vor einer Weile.

Erster Akt

Mangels ordentlichem Werkzeug (Bohrmaschine) habe ich vorletztes Jahr unsere alte Papier-Wohnzimmerlampe irgendwie mit Tesafilm, Fäden und Nägeln aufgehängt. Sah scheisse aus, hielt aber zuverlässig, obwohl mehrere Männerköpfe mit der Lampe kollidiert sind.

Zweiter Akt

Als wir uns Anfang des Jahres nun die sehr stylishe Todessternlampe holten, war Tesafilm keine attraktive Option mehr, die neue Lampe wiegt 1,5 kg oder so. Zufällig hat sich Pierre zur gleichen Zeit einen Bohrhammer gekauft, der nun seinen ersten professionellen Einsatz bohren durfte.

Es artete in viel Fluchen aus, denn, wie wir feststellten, ist die Wohnzimmerdecke keine ordentliche Decke, sondern eine Art 2 cm dicke Rigipsplatte mit Hohlraum drüber. Erste Versuche mit Dübeln und ein wenig Zug nach unten zeigten, dass da nix drin hält. Sehr frustrierend. Wir bohrten also einige Löcher in die feine Decke, in der Hoffnung, irgendwo festen Untergrund zu finden. Irgendwann ist das gelungen, aber man sollte keinen näheren Blick auf das Stromkabel aus der Wand werfen, was jetzt äußerst laienhaft zwischen Kabelaustritt an der Decke und Lampe einen halben Meter weiter durchhängt.

Der Ärger mit dem Aufhängen verging und war schnell vergessen über der Lampenfreude. Die ganzen Löcher habe ich noch am gleichen Abend zugegipst, um die Schande zu verbergen.

Dritter Akt

Nun der dritte Akt des Lampentheaters, diesmal geht es um die Küchenlampe. Da hängt eine echt hässliche Neonröhrenlampe, die nur den Zweck hat, Licht zu spenden, und entsprechend sterilen Klinikcharme ausstrahlt. Soweit, so ok.

Beide Neonröhren gingen letzten Mittwoch abends kaputt. Kafkaesk, weil exakt an jenem Tag mein Vermieter den ebenfalls defekten Warmwasserboiler austauschen wollte. Wegen diverser Probleme ging das nicht, obwohl er bis 11 abends daran herumwerkelte. Es endete jedenfalls so, dass der neue Boiler hing, aber nicht funktionierte. Im Bad wurde das Wasser komplett abgeschaltet, nur die Toilettenspülung ging noch. Demnach hatten wir an diesem Abend und am nächsten Morgen nur in der Küche fließendes Wasser. Aber: kein Licht, denn, wie gesagt, hatte sich hier am selben Abend die Lampe verabschiedet. ..! Ist das zu glauben?

Nunja. Am nächsten Tag drosch ich ein wenig auf die Lampe ein und stellte fest, dass sie nur einen Wackelkontakt hatte: Eine der beiden Röhren ging noch, die andere hatte sich irgendwie pink verfärbt und flackerte. Aber es gab Licht, und nachmittags sogar auch wieder Wasser, ein Wunder!

Natürlich hielt die Freude nicht lang, wenige Tage später (vorgestern?) verabschiedete sich die Lampe/Neonröhre endgültig, da half auch kein Wackeln mehr. Arrrrrrgh! Wir hatten sogar samstags schon eine neue Neonröhre zum Tauschen gekauft, waren nur zu faul gewesen, sie einzubauen.
Langsam dämmerte es uns nun, dass nicht die Röhren die Übeltäter sind, sondern die Lampen. Wir hatten erst letztes Jahr beide Röhren getauscht, und die Dinger halten normalerweise circa ewig.

Also fuhren wir vorher fix noch in den Baumarkt, um dort nach einer neuen Lampe zu schauen. 50, in Worten: FÜNFZIG!, Euro für eine neue beknackte hässliche Klinik-Feuchtraumleuchte. Immerhin hat sie schon zwei Röhren eingebaut.

Aufrecht stehend die neue Lampe, daneben die Samstag gekaufte und inzwischen unnötige neue Leuchtstoffröhre. Liegend ein Teil der alten Lampe Satans
Aufrecht stehend die neue Lampe, daneben die Samstag gekaufte und inzwischen unnötige neue Leuchtstoffröhre. Liegend ein Teil der alten Lampe Satans. Rechts im Bild die leider dunkle Küche.

Anschließend schritten wir umgehend zum fachgerechten Anbau („Installation nur durch einen Elektriker oder ähnlich geschulte Person!“ – muhahahaaha, ich mag doch Blitze!). Selbstverständlich klappte wieder nichts, wie es sollte. Es scheiterte schon daran, die stromführenden Kabel aus dem „Adapter“ der alten Lampe zu ziehen. Dafür hätte man einen winzigen Schraubenzieher gebraucht. Also kam ich mit der Zange und wir knipsten die Kabel einfach ab. Irgendwann verlässt einen eben die gute Geduld.

Direkt danach durften wir feststellen, dass wir die Lampe nicht so anbauen können wie die alte Lampe, nämlich mittig im Raum. Die neue Lampe verlangt die Stromkabel von der Seite aus, weswegen die Lampe grundsätzlich einen halben Meter versetzt angeschraubt werden muss. Ruuuuhe, immer Ruhe bewahren… Wir maßen alles aus, markierten die Bohrpunkte, Pierre setzte den Bohrhammer an und .. stieß wie im Wohnzimmer auf eine verdammte Rigipsplatte.

Dass Motivation endgültig derartig schnell unterirdisches Niveau erreichen kann… Da ist nix mit Anbauen ohne irgendwelche blöden Extradübel mit Widerhaken oder was auch immer dran. Das zweite Loch immerhin ging, wie es sich gehört, in … Beton/Estrich/Mauer/Deckenzeug halt. Wieso nicht gleich so?

Endresultat jedenfalls: Küche bleibt dunkel. Wir müssen morgen wieder in den Baumarkt, einen Spezialdübel und zur Sicherheit einen normalen Dübel sowie zwei dazu passende Schrauben holen. Nervig, nervig, nervig!

[Update 18.02.2016] Hier zur Fortsetzung

Kommentare

Eine Antwort zu „Lampen aufhängen: Verdammt seist du, Decke!“

  1. asd

    Für eine Rigips-Decke mit Hohlraum brauchst du Hohlraumdübel. Damit hält alles bombenfest. Wird nur schwierig, die Dinger jemals wieder rauszukriegen.

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