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Der Real-Life-Dungeon „Uni-Bibliothek“

Ein Stapel Fachbücher aus der Bibliothek

Seit Semester 1 bis … immer gibt es Baustellen in der UB. Es werden Umleitungen von unten nach oben und wieder nach unten eingerichtet, um in den ersten Stock zu kommen, man läuft durch mit Planen ausgehängte Tunnel wegen Malerarbeiten, man steigt über (gefühlt) irgendwelche Feuerwehrleitern in den (gefühlt) Dachboden.. Ein Spaß für die ganze Familie, und es wird niemals langweilig! Hier ein kleiner Bericht über eine in der Uni-Bib zu erledigende Quest.

[Questreihe: Ausstellung im Lobdengau-Museum Ladenburg (eine Vorquest ist bereits erledigt: 3D-Museumsmodell)]
Questname: Fun with Maps – Again!
Questgeber: Einer der oberen Weisen aus dem arkanen Zirkel der Historiker
Belohnung: Jede Menge Erfahrungspunkte und ein Haufen Gold

Questbeschreibung:

Hallo Lucyda, schön, dass Ihr Eure Hilfe anbietet. Nun denn, dann legen wir mal los. Zur Ausstellung nächstes Jahr werde ich einen langen und sehr bedeutsamen Text verfassen, der die historischen Hintergründe zu dieser Museumsschau erläutert. Um meine Ausführungen zu untermalen, möchte ich, dass Ihr einige Kartierungen anfertigt. Das sollte für Euch kein Problem sein, Ihr habt so etwas ja bereits früher gemacht. Diese Aufgabe ist sehr wichtig, und Ihr solltet sie sorgfältig erledigen.

Hier, nehmt diese Auflistung von Schriftrollen und Codices. Alle diese hier angedeuteten Werke befinden sich in der Großen Bibliothek. Betretet die Bibliothek und sucht danach, denn darin findet Ihr Anweisungen, wie die Kartierungen zu erstellen sind. Aber beachtet: Der Gang in die Große Bibliothek ist mühsam und gefährlich, bereitet Euch gut vor!

Ich darf also wieder einmal schöne Karten anfertigen :D Der Professor schickte mir Literaturhinweise zu Vorlagen, die ich verwenden kann/sollte. Und ja, ich bereitete mich gut vor. Nachdem ich die kurzen Hinweise in lange Hinweise übersetzt habe, konnte ich die Buchsignaturen der Uni-Bibliothek herausfinden. Mit dieser Signaturliste nun begab ich mich heute Nachmittag nach Heidelberg in die Uni-Bibliothek.

Zuvor räumte ich mein Inventar auf, damit ich den ganzen Loot auch mitnehmen konnte – ich nahm einen leeren Rucksack mit :D Den Fehler, 300 kg Bücher nur mit Plastiktüten nach Hause zu schleifen, macht man nur exakt einmal. Und dann betrat ich den gefürchteten Dungeon, die UB. Er ist sehr groß – allein die ausleihbaren Bücher auf endlos anmutenden Regalen erstrecken sich über fünf Etagen, den sogenannten Magazingeschossen (zum virtuellen Rundgang mit allen Magazingeschossen). Es gibt zwar keine Bosse oder Trashgruppen, die man töten muss, aber die KI kennt hier andere Tricks: Die Innenarchitektur und der Loot wird generisch berechnet, so dass es häufig vorkommt, dass man die UB betritt und Signaturen nicht mehr da sind, wo sie bisher immer waren. Sehr nervig ist, dass manche Gänge und Treppen manchmal betretbar sind und manchmal nicht, so dass man nie recht weiss, auf welchen Umwegen man diesmal zum Ziel kommt.

Oder in anderen Worten: Die UB ist eine schlimmere Baustelle als die A5 und die A7 zusammen. Ständig wird irgendwo was umgebaut und dafür Treppenhäuser gesperrt, und noch öfter werden irgendwelche Bücherregale umgeräumt, so dass die Signatur 2007x statt wie bisher immer im Magazingeschoss 2 West nun im Magazingeschoss 4 Ost steht.

Der Run begann recht leicht, der Schwierigkeitsgrad steigt üblicherweise, je voller das Inventar ist und je mehr man bereits zu tragen hat. Ich holte zunächst ein dünnes Heftchen ab, das ich gestern abend noch bestellt hatte. Dann schlenderte ich in Mag 2 Ost weiter zum Durchgang nach Mag 2 West. Von dort wollte ich über eine Treppe hoch in Mag 5. Die Haupttreppe geht nur bis Mag 3 hoch. Doch der Weg war versperrt. Zugang zu Mag 2 West nur über Mag 3 Ost. Okay, wieder durch das halbe Gebäude zurück zum Eingang, Treppe hoch in Mag 3 Ost, um das halbe Gebäude herum und weiter hoch bis zu Mag 5 West. Dort fand ich alle Codices bis auf einen – der sollte sich in Mag 1 West befinden. Weil ich mir nicht sicher war, wie man dorthin kam, und irgendwie hatte mich auch die KI genarrt, ging ich, bis zur Nase mit Büchern beladen, zum Eingang in Mag 1 Ost zurück, ich dachte, dass man da ja irgendwie nach West kommt. Nein, der Zugang von Mag 1 Ost nach West ist nur möglich über Mag 3. Langsam brach mir der Schweiss aus, die Bücher wollten langsam alle runterfallen. Also wieder hoch nach Mag 3, um das halbe Gebäude herum, dort wieder 2 Stockwerke runter, Buch (dick) draufgepackt, wieder 2 Stockwerke hoch, um das halbe Gebäude und wieder 2 Stockwerke runter zum Eingang. Merkwürdigerweise habe ich keine angestaubten Skelette gesehen..

Heutiger Loot: Einige Schriftstücke plus weitere Werke, die ich auf mein virtuelles Speicherpergament gebannt habe
Heutiger Loot: Einige Schriftstücke plus weitere Werke, die ich auf mein virtuelles Speicherpergament gebannt habe (liegt oben drauf)

Und ich bin ja nun kein Akolyt mehr. Unterwegs kam ich immer wieder an so Low Levels vorbei, die sich tief in ihre mit bunten Zettelchen markierten Bücher vergruben und fleißig Anmerkungen notierten. Ach, es ist schön, nur noch für vereinzelte Raids in den Dungeon zu müssen, und nicht mehr Gefahr zu laufen, von ihm gefressen und ausgesaugt zu werden :D

Während meiner Quest heute stieß ich zudem auf einige Werke, die mir bei meiner Masterarbeit geholfen hätten. Ich schämte mich, sie nicht schon früher gefunden zu haben, freute mich aber auch über diesen epic loot, das Thema interessiert mich ja noch immer sehr :D Bin unendlich froh darüber, dass ich bei der Ausstellung mitmachen kann – regional und zeitlich trifft das Ausstellungsthema exakt und fast mein Masterthema, nur geht es nicht primär um Verkehrswege <3

Jedenfalls: Die Quest ist bis jetzt erfolgreich abgeschlossen. Morgen setze ich die Questreihe fort und übertrage das Wissen aus alten Tagen auf meinen e-Assistenten. Dann werde ich einige Zauber weben, mit deren Hilfe es mir gelingen sollte, legendäre Karten herzustellen. Gepriesen sei die Wissenschaft, Amen!

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Eine Antwort zu „Der Real-Life-Dungeon „Uni-Bibliothek““

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