Abgeschleppt und nichtmal dabeigewesen!

Seit einiger Zeit bin ich ja schwer darum bemüht, wertvollen Content zu erstellen, um Google zu überzeugen, dass meine Webseite toll ist. Da bleibt aber leider die Personality ein wenig auf der Strecke. Immerhin ist das hier noch immer mein Blog und kein Spiele-Drohnen-3D-Hohlwege-Ratgeber :D Meine letzte schöne Anekdote über Windows ist schon ein Jahr her! o_O Das muss sich ändern!

Ich hab mal wieder was aus der Reihe „Einmal im Leben reicht“ bzw. „Entrüstete Resignation“ :D Tatsächlich wurde ich abgeschleppt. Also eher mein Auto. Gut, im Januar wurden mein Auto und ich unter Beteilung des ADAC auch abgeschleppt. Am Dienstag war ich aber nicht dabei, dafür aber Polizei und Feuerwehr. Klar, ich gebe zu, ich bin zu 110% selbst schuld. Regeln muss man einhalten, und gekennzeichnete Parkbereiche sowieso.

Ey Mann, wo is‘ mein Auto?

Als Auto-Pendler muss ich mir morgens irgendwo am Straßenrand immer ein Parkplätzchen am Straßenrand suchen. Manchmal muss man eine Weile suchen, so auch diesmal. Irgendwann hat man dann keinen Bock mehr, das perfekte, flauschige Örtchen für das werte Vehikel zu suchen und man geht Kompromisse ein.

Ich stellte meinen Corsa zur Hälfte in einen gekennzeichneten Parkbereich am Straßenrand. Meinem kritischen Blick hielt das erstmal stand, obwohl mir natürlich klar war, dass da ein gewisses Risiko bestand. Aber meiner Meinung nach sollte das reichen, dass jeder vorbeikommt.

Nur kein 40-Tonner oder was das war. Jedenfalls kam ich abends zurück zum Auto, nur dass da kein Auto mehr war. Der Alptraum eines jeden Autofahrers! Wie oft ich schon Panik gehabt habe im Leben, dass mein Auto weg ist. Wo ruft man denn da an, was macht man denn da, wie bekommt man denn sein Auto zurück? Und erst die Kosten!

Naja, am Dienstag ereilte mich nun erstmals dieses Schicksal. Ich betrat die Werkstatt, vor der ich geparkt hatte und fragte nach. Leicht bedauernd, aber bestimmt antwortete mir die nette Dame, dass der LKW eben nicht um die Kurve gekommen sei. Man habe die Nachbarschaft nach dem üblen Parksünder abgefragt, aber niemanden gefunden. Schließlich rief man die Polizei, die die Feuerwehr rief und meinen Wagen huckepack nahm. Sorry.

Eine Odyssee

Mein Opel Corsa
Der Übeltäter!

Ja, wo ruft man an? Erstmals im Leben die 110. Der gute Mann wollte das Kennzeichen wissen. Zahlen vergessen, Mist. Wieso muss man auch dauernd das Kennzeichen ändern? Na egal. „Wo sind Sie denn genau?“ – „Äääääääääh, Wieblingen“… Ja ach man, keine Ahnung, wie die Straße heißt. Heutzutage hat man doch ein Handy für alles ^^ „Aber Ihre Automarke wissen Sie schon?“ – „Klar, bin ja nicht doof..“ :D Naja, am Ende hieß es dann, ich möge mich bei der Feuerwache der Stadt Heidelberg vorstellen, die Adresse gabs dazu. „Und Ihr Kennzeichen sollten Sie schon kennen!“ – „Jaja, *knirsch* nächstes mal“.

Was würde man nun in einer Welt ohne Smartphone tun und man die Adresse nicht kennt? Man kann es sich kaum vorstellen. Also ÖV-App konsultiert und nach der nächsten Verbindung gefragt. Von da und da um so und so, gut. Also hingerannt, mit Sack & Pack. Wenn man davon ausgeht, sein Auto zur Hand zu haben, achtet man nicht so sehr auf handliches Gepäck, ärgerlich.

Der Bus kam dann auch pünktlich. Als gesetzestreuer Bürger stieg ich vorne ein, um mein Ticket zu lösen. „Zwei fünfzig“ sagte mir der nette Mann. Für 3 oder 4 Kilometer.. Manmanman. Hatte kein Kleingeld und reichte ihm entschuldigend nen Zwanni. „Toll, hab kein Kleingeld“ brummt er mich an. „Ja, sorry, ich auch nicht“. Er hatte dann doch Kleingeld. Mit Auto ist alles so einfach, keine Menschen!

Unterwegs auf historischen Wegen

El Mariachi
Eine lange Straße, ein Mann, Sack & Pack. Meine Waffe war mein Ärger!

Unterwegs im Bus hatte ich dann auch mal Zeit, in Google Maps zu schauen, wo genau ich denn überhaupt hinmüsse und wie weit das von der Bushaltestelle ist. Joah, die Feuerwache liegt im Baumschulenweg. Gut, der Baumschulenweg ist aber eine frühere, im 18. Jahrhundert kurfürstlich angelegte schnurgerade Chaussee zum Schwetzinger Schloss und die ist naturgemäß ziemlich lang. Geil, selbstverständlich schickte mich die ÖV-App zur Haltestelle, die dem Baumschulenweg am nächsten liegt. Viel weiter weg von der Feuerwache konnte ich kaum aussteigen ^^

Klar, ich hätte auch noch ne Weile im Bus sitzen bleiben können. Aber da war ich schon selbstmitleidig genug und wollte außerdem schauen, was der Kurfürst da mit der Straße getrieben hat. Also stieg ich aus (mit Sack & Pack) und machte mich mit staubigen Stiefeln auf den Weg. Der Baumschulenweg führt etwa einen Kilometer übers Feld und es gibt keinen Bürgersteig. Zum Glück ist diese Chaussee heute nicht mehr allzu beliebt, so dass ich bis auf vereinzelte Autos meine Ruhe hatte. Ich kam mir vor wie ein einsamer Mariachi auf der Straße :D

Trotzdem war es heiß draußen.

Fahrzeugabholung

Die Feuerwache der Berufsfeuerwehr Heidelberg ist ein ziemlich großes Gebäude mit nichts drumrum. Neben der großen Halle für die Fahrzeuge steht ein ca 5 Stockwerke hoher Turm, in dem sich oben wohl die Leitstelle befindet. Unten stand in Leuchtlettern das Wort „Fahrzeugabholung“ über der Eingangstür zum Turm. „Oho,“ dachte ich mir. „Hier werd ich wohl richtig sein.“ Alles still und leer, aber mordsmodern und groß „Fahrzeugabholung“ ausgeschildert..

Verschwitzt betrat ich den Turm und hatte die Freude, erstmal 5 Stockwerke zur Läuterung hochzulaufen, weil kein Fahrstuhl vorhanden war. Oben kam ich an und wurde gleich grinsend von einem schwer schaffenden Feuerwehrmann empfangen. „Ich würde gerne mein Fahrzeug abolen“, teilte ich ihm mit. „Ja, das dachte ich mir“ grinste er. „Haben Sie Ihren Freigabeschein dabei?“ – „Freigabe…schein….? Nein?“ – „Waren Sie denn nicht erst bei der Polizei?“ – For fuckin real?!! „NEIN!“ – „Ok, Name und Ausweis bitte, ich ruf mal an, kann dauern, vielleicht haben die keinen Zugriff auf Ihren Fall und dann müssen Sie erstmal zur Polizei.“ Aaaaaaaah, grrrrmbl.

Nachdem ich 10 Min im Treppenhaus vor dem Sprechfenster wartete, bat mich ein netter Feuerwehrmann rein, damit ich immerhin drinnen warten konnte. Eine Menge Bildschirme haben die da. Immerhin kam dann irgendwann auch das Fax von der Polizei. Ich fand mein Auto und fuhr heim, Story zu Ende. Kostenpunkt: 110 €.

Klar, falsch geparkt und Polizei und Feuerwehr bemüht. Passt schon, aber – wie ärgerlich. Dafür könnte man auch andere nette Sachen machen -.-

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