Noch vor einem halben Jahr fühlte ich mich dick und vollkommen hilflos. Seit rund zehn Jahren hatte ich immer nur zugenommen. In meinem Kopf hatte sich der Gedanke festgesetzt, dass ich daran nichts ändern kann und damit leben muss. Doch nach all den unglücklichen Jahren entschloss ich mich Ende März dazu, endlich wirklich etwas gegen mein Gewicht zu tun. Und habe 15 Kilo abgenommen. Das hier ist ein Erfolgs- und Erfahrungsbericht und zugleich ein Mutmacher für dich.
Zur Einordnung: Ende März war ich mit 77 Kilo nur leicht übergewichtig – also noch weit weg von wirklich krankhaftem Übergewicht. Trotzdem schämte ich mich für meinen Körper.
Jetzt, rund viereinhalb Monate später, bin ich 15 Kilo leichter und habe mein Ziel erreicht. Mein Ziel war, wieder meine alte Jeans aus dem Jahr 2006 tragen zu können. Die hatte ich vor rund 20 Jahren gekauft, nachdem ich ebenfalls viel Gewicht verloren hatte und unheimlich stolz war. Jetzt passt mir die Jeans wieder – und ich fühle mich so glücklich und befreit.


Das Wissen, durch meine eigene Kraft so viel Gewicht verloren zu haben, gibt mir immer Auftrieb, egal, wie mies mein Tag sonst ist. Es war nicht mal schwer (haha!). Ich gehe lieber aus und freue mich auf den Winter mit Sauna und Schwimmbad.
Eine Diät anzufangen war das Beste, was ich in den letzten Jahren für mein Selbstwertgefühl getan habe.
Nur wenige Monate für ein glückliches Körpergefühl

Und du kannst das auch. Vielleicht bist du in derselben Situation wie ich vor wenigen Monaten und mit Jahren des Zunehmens auf den Hüften. Das Foto links bin ich im März dieses Jahres. Der Unterschied zu heute ist trotz der schlechten Bildqualität wohl klar zu sehen.
Hätte ich im März gedacht, dass ich nur wenige Monate Disziplin von meinem Wunschgewicht entfernt bin, hätte ich das nicht geglaubt. Never ever. Hätte ich gewusst, dass ich in wenigen Monaten die jahrelange Gewichtszunahme rückgängig machen kann, hätte ich nicht seit Jahren unglücklich sein müssen. Unfassbar! Abnehmen ist so einfach – wenn du dich wirklich aufraffst und es durchhältst.
Alles, was du brauchst, ist der Wille zum Abnehmen. Alles. Daraus ergibt sich deine Disziplin, deine Motivation und deine Bereitschaft zu einer Ernährungsumstellung. Stundenlanger Sport ist zum Abnehmen gar nicht unbedingt nötig. Es reicht, ein Kaloriendefizit aufrecht zu erhalten. Sport ist aber so oder so gut für den Körper und vergrößert zudem dein Kalorienkontingent. Sprich: Wenn du genug Sport machst, kannst du doch noch den Snack essen, den du sonst weglassen müsstest.
Fang jetzt mit dem Kalorienzählen an.
Hol dir eine App zum Kalorientracken und trage alles ein, was du zu dir nimmst. Keine Ausnahmen. Ja, das nervt am Anfang. Aber du bekommst schnell einen Überblick, wo das Problem liegt. Und ja, du wirst jammern, weil du merkst, dass du Gewohnheiten ablegen oder ändern musst. Ich kenne das. Ich fühlte mich unfair behandelt. Bei all dem Ärger im Alltag soll ich jetzt auch noch auf mein Haferflocken-Frühstück verzichten und abends hungrig ins Bett gehen?
Selbstmitleid ist dumm und hilft dir nicht. Es gibt Alternativen zu den Snacks auf der Couch. Und nimm ein bisschen Hunger sportlich. Das bringt dich nicht um!
Am ersten Tag Kalorienzählen merkte ich: Kein Wunder, dass du zunimmst. Der Berg Haferflocken morgens und der doppelte Berg Bratkartoffeln am Abend – beides heftige Kohlenhydrat-Bomben – hatten dafür gesorgt, dass ich meinen Kalorienbedarf deutlich und das Kohlenhydrat-Ziel annähernd doppelt überschritten hatte. Und dabei hatte ich gar nicht das Gefühl, viel gegessen zu haben.

Schon nach kurzer Zeit Kalorienzählen bekommst du neue Routinen, deine alten Snacks fehlen dir nicht mehr so und eine Portion macht dich satt. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und nach dem Ablegen alter Gewohnheiten kommen neue. Du musst sie nur modifizieren.
Ich nutze die App Foodvisor, die du oben siehst – aber das ist nur eine von vielen. Ich habe verschiedene Apps ausprobiert. Sie funktionieren alle ähnlich und unterscheiden sich nur in den Details. Mit Foodvisor komme ich am besten klar, auch wenn sie nicht zu 100 Prozent perfekt ist. Übrigens: Du kannst sie gratis nutzen, auch wenn sie dich recht provokant immer wieder dazu auffordert, die Premium-Version zu abonnieren.
Deine eigene Denke hindert dich am Abnehmen – überdenke sie!
Stell deine Gewohnheiten auf die Probe. Und solche Sätze wie “Ja aber ich mag eben kein Gemüse” – lege die ab. Das ist nichts anderes als Trotz und Selbstmitleid. Wenn dir deine Tüte Chips wichtiger ist als deine Wampe, hast du dein Gewicht eben verdient.

Ich greife mittlerweile abends gern zu rohen Karotten oder Paprika. Die schmecken, verhindern Hungergefühl – das ich sowieso nicht mehr habe – und sind noch dazu gesund. “Ich bin doch kein Kaninchen und knabbere Karotten” denkst du dir? Okay, dann bleib eben dick. Stell solche Schutzbehauptungen auf den Prüfstand und überlege dir, ob es dir lieber ist, mal was anderes zu probieren oder eben dick zu bleiben.
Wenn du eine Weile dein Essen getrackt hast, wirst du feststellen: Abnehmen ist eigentlich kein großer Verzicht, sondern eine Modifizierung von Gewohnheiten und eingefahrenen Gedanken. Du kannst weiterhin alles essen – aber du musst taktisch vorgehen. Du kannst eben nicht mehr von allem viel und alles an einem Tag essen.

Freue dich über kleine Schokoladenportionen und genieße sie, anstatt sie tütenweise in dich reinzustopfen, ohne sie wirklich wahrzunehmen. Ich habe wieder gelernt, mir Zeit für ein einzelnes Stück Schokolade zu nehmen und sie wirklich zu schmecken. Ein Stück schmeckt genauso gut wie eine ganze Tafel – bring die Disziplin auf, die restliche Tafel wieder wegzulegen.
Sei ehrlich und denk an dein Ziel
Auch, wenn das Kalorientracken ätzend ist: Mach es und betrüge dich nicht selbst. “Och, der eine Keks hier schadet mir schon nicht, den trage ich nicht ein” – mag sein, aber du fängst an, das öfter zu machen und das summiert sich. Trage alles ein, ganz besonders die kleinen Snacks, von denen du weißt, dass du sie eigentlich nicht essen solltest. Sonst betrügst du dich selbst und gibst am Ende auf, weil deine Abnehmerei “nicht funktioniert”.
Und halte dein Programm durch. Auch dann, wenn die Waage ein, zwei Wochen keine Besserung zeigt oder du teilweise wieder mehr wiegst. Sei stoisch. Abnehmen ist ein Marathon. Du wirst Erfolg haben, wenn du es durchziehst. Ich lag nach zwei Wochen Abnehmprogramm auch heulend im Bett, weil ich wieder mehr wog als am Tag zuvor und alles nichts zu bringen schien. Ich war kurz davor, das Ganze wieder aufzugeben. Aber ich hab weitergemacht.
Die Waage wird dich früher oder später belohnen. Freue dich darauf, was du machen und anziehen willst, wenn du dein Wunschgewicht erreichst. Dich wieder im Spiegel betrachten zu können und zu wollen. Es ist möglich, dein Ziel zu erreichen!
Abnehmen kostet nichts
Und das Beste ist: Abnehmen kostet dich nichts als deinen Durchhaltewillen. Tatsächlich wirst du vielleicht sogar Geld sparen, weil du Zwischenmahlzeiten weglässt. Der ganze Brotaufschnitt, der nicht mehr nötig ist, weil die angewöhnte Nachtmahlzeit wegfällt, macht sich beim wöchentlichen Einkauf wirklich bemerkbar – das habe ich auch erstaunt festgestellt.
Du brauchst weder die Premium-Version einer App noch irgendwelche Abnehm-Shakes. Du bekommst alle Infos dazu und auch Rezepte für kohlenhydratarme Speisen im Internet. Okay, eine Waage, die aufs Gramm genau wiegt, solltest du haben. Mengen nur über den Daumen peilen wird schwierig :D Ich nutze mehrfach täglich diese Waage (Provisionslink zu Amazon). Sie ist einfach zu bedienen, schnell verstaut und lässt sich per USB wieder aufladen.

Neben der (unnötigen) Premium-Version der Foodvisor-App habe ich mir aber noch zwei Dinge gekauft: eine Smartwatch mit Fitness-Tracker und ein Rezeptbuch.
Die Smartwatch Huawei Watch GT5 (Provisionslink zu Amazon) hilft mir, einen Überblick über meine körperliche Aktivität zu bekommen. Sie zählt meine Schritte und weitere Aktivitäten und berechnet daraus, wie viele Kalorien ich dabei verbrauche. So kann ich besser planen, wie viele Kalorien ich für den Tag noch “frei” habe. Die Uhr hat sich im Alltag auch für andere Dinge bewährt – aber wie gesagt, zwingend nötig ist so etwas nicht. Und du solltest genau schauen, welche der vielen Smartwatches und Fitness-Tracker, die es gibt, zu dir passt.

Das Rezeptbuch Vegan Body Reset (Provisionslink zu Amazon) des veganen Kochs Alex Flohr bietet abwechslungsreiche vegane Rezepte für die Low-Carb-Ernährung. Es hat mich vor allem am Anfang motiviert: Alex berichtet von seinen eigenen Erfahrungen mit Übergewicht und Abnehmen. In seinem Buch bietet er tolle Ideen für alle Mahlzeiten. Auch heute blättere ich bei der Wochenplanung immer noch durch das Buch und koche Rezepte nach. Ich habe den Koch auf einer Live-Koch-Show selbst mal gesehen und mir gefällt seine Berliner Schnauze.
Thema Jojo-Effekt: Wie mach ich weiter?
Der Jojo-Effekt, das Schreckgespenst des Abnehmens. Wer viel abnimmt und danach wieder isst wie zuvor, der nimmt dann auch schnell wieder zu. Der Körper zementiert dir den Überschuss dann gern direkt auf die Hüften, weil er nach dem langen Kaloriendefizit lieber für weitere “schlechte Zeiten” vorsorgen will.
Nix da, nicht mit mir! Nachdem ich nun weiß, was ich alles falsch gemacht habe, werde ich sicher nicht mehr zu all dem Überfluss zurückkehren. Ich werde mich weiterhin bewusst ernähren und hier und da ein Eis, einen Kuchen und Wein zulassen. Für mich ist Abnehmen eine permanente Ernährungsumstellung. Ich weiß jetzt, wie viel von was ich essen sollte – und warum sollte ich mehr futtern als das, was nötig ist? Wenn ich jetzt noch genauso viel Appetit auf all die Naschereien hätte, wäre während der Diät wohl etwas falsch gelaufen.
Dir wünsche ich ebenfalls viel Erfolg beim Abnehmen. Schreib mir doch mal, wie es läuft!
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