[Review] Tom Clancy’s The Division

Tom Clancy’s The Division ist ein Multiplayer Online Rollenspiel-Shooter (MORPGS) :D Mal was ganz Neues! The Divsion besticht dadurch, dass es Shooter und Online-RPGs kombiniert und somit Anhänger beider Genres begeistern kann. Bei mir hatte das Spiel damit jedenfalls großen Erfolg :D Und nicht nur damit. Das Spiel macht so einiges richtig.

Das „massive“, das in ein MMORPG noch reingehören würde, lasse ich wegen der instanzierten PvE-Gebiete und des streng spielerbegrenzten PvP-Gebiets „Dark Zone“ mal weg.

» Nachtrag aus der Releaseversion und mit mehr Spielstunden auf dem Buckel, mit Video
» Review nach Erreichen der Maximalstufe (30) und Abschluss aller Einsätze
» Alle weiteren Beiträge zu The Division der Vergangenheit und Zukunft

Vor meiner MMORPG-Karriere habe ich auch gern Shooter gespielt, zB. Call of Duty, Unreal Tournament und die Single Player IGI 2 und Splinter Cell Double Agent. Zuletzt habe ich Dank Pierre auch mal in Battlefield 4 geschnuppert.

Da The Division die MMORPG-Komponente mit einem klassischen Shooter kombinieren will, habe ich großes Interesse an dem Spiel und konnte mir daher den Testlauf nicht entgehen lassen :D

Verlassenes Karussell .. Zeigt auf den allerersten Metern schon mal eindrücklich Grafik und Atmosphäre :D
Verlassenes Karussell .. Zeigt auf den allerersten Metern schon mal eindrücklich Grafik und Atmosphäre :D

Nach ca. 7 Stunden Spielzeit habe ich nun ein kleines Filmchen zusammengestellt, das das Gameplay ein bisschen zeigen sollte. Zunächst aber mal eine kurze Vorstellung des Spiels.

Hintergrundgeschichte

Soviel ich bisher gesehen habe – von der Geschichte hat man nicht sehr viel mitbekommen in der Beta – spielt das Spiel in New York ein paar Jahre in der Zukunft. Ein Virus ist ausgebrochen, überall liegen Tote und Überlebende versuchen in der Stadt klarzukommen, während andere Überlebende jede Gelegenheit zum Plündern nutzen. Der Spieler beginnt als Soldat Agent des  Spezialkommandos „The Division“, das versucht, die Stadt wieder unter Kontrolle zu bekommen.

[Nachtrag 16.03.2016: Das Pockenvirus wurde von irgendeinem einsamen, vernachlässigten Nerd auf Dollarscheine appliziert und in Umlauf gebracht, innerhalb kürzester Zeit stirbt ein großer Teil der Bevölkerung. Der Spieler wird als Agent nach Manhattan geschickt, um dort zu retten, was zu retten ist.]

Anfangs geht es darum, ein Hauptquartier einzurichten, medizinische Versorgung und die Kommunikation sicherzustellen. In typischer MMORPG-Manier erhält man dazu ein paar Hauptquests, man kann aber auch jederzeit über Nebenquests stolpern, zB. eine vermisste Schwester oder irgendwelche Agenten suchen und retten.

In der Beta war die Charaktererstellung noch sehr simpel, es gab je Geschlecht vier vorgefertigte Gesichter, die man in der Releaseversion dann natürlich hoffentlich umfangreich anpassen kann. [Nachtrag 16.03.2016: Kann man leider nicht, die Vorauswahl ist ziemlich gering. Aber der Fokus liegt bei diesem Spiel nun wirklich nicht auf Gesicht und Frisur :D]

YouTube

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Gameplay

Equipment und Fähigkeiten des Division-Agenten

In Division kann man allein oder in Gruppen von bis zu vier Personen losziehen. Während den Missionen bekommt man dann natürlich auch einige Gegner vors Visier, die man dann Shooter-typisch mit seiner Primärwaffe, Sekundärwaffe oder der kleinen Handfeuerwaffe umnieten darf. Die Primär- und Sekundärwaffe kann man aus einem reichen Fundus an verfügbaren Waffengattungen, wie Sturmgewehre, MPs, leichte MGs, Schrotflinten und Präzisionsgewehre, auswählen. Diese kann man mit verschiedenen Modifikationen auch noch aufrüsten und zB. ein besseres Visier, einen Schalldämpfer usw. einbauen.

Ich habe mir am Ende als Sekundärwaffe ein Präzisionsgewehr gekauft und habe wirklich Spaß daran, dem Gegner aus der Entfernung einzuheizen und im Nahkampf mit der MP draufzuhalten.

Neben den Waffen trägt man weitere Schutzausrüstung: Weste, Beinholster, Knieschoner, Handschuhe, Maske und einen Rucksack. Diese Gegenstände haben spezielle Bonuswerte und stellen die eigentliche Rüstung dar. Die Teile tragen aber kaum zur Optik bei, da sie bis auf den Rucksack entweder ziemlich klein oder unauffällig sind. Daher ist man in der Lage, mit normaler Kleidung aus Jacken, Hosen und Mützen das Aussehen seines Charakters selbst zu bestimmen. Ziemlich toll gelöst! So gibt es Agenten in Jeans und Pullover, in Tarnklamotten, mit Lederjacken, mit Wanderstiefeln oder auch in Anzügen begegnen.

Dazu kann man zwei Extraslots mit Spezialfähigkeiten aus drei Kategorien (Medizin, Technik, Sicherheit) bestücken, die im Kampf helfen. Die drei Kategorien erinnern stark an die „Holy Trinity“ der MMORPGs: Heilung, Damage, Verteidigung. Zwar gibt es in Division keine typischen Klassen, aber mit diesen drei Bäumen kann man seinen Charakter gewissermaßen spezialisieren und mehr als Heiler, Damage-Dealer oder Tank spielen. Die niedrigsten Spezialfähigkeiten sind ein Rundum-Scan zum Feinde entdecken und Teammitglieder stärken (Medizin), eine Haftmine mit Fernzünder (Technik) und eine Art kurzzeitiges Schutzschild (Sicherheit). Man kann die Slots jederzeit auch umrüsten, was natürlich von Situation zu Situation ziemlich praktisch ist.

Mein Charakter heute beim Einloggen
Mein Charakter heute beim Einloggen

Das Kampfsystem

Ziemlich wichtig ist, gute Deckung zu nutzen. Man kann sich hinter/an nahezu allen mindestens kniehohen Mauern, Wänden, Kisten und Containern verstecken und aus der Deckung schießen. Intuitiv ist auch das Rennen von Deckung zu Deckung. Vor allem das Zielen um Ecken oder über eine Mauer funktioniert so, wie im Video zu sehen, ganz hervorragend (viel besser als in Battlefield, wo es diesen „Deckungsmodus“ so gar nicht gibt, sondern „nur“ Hock- oder Liegestellung.

Manchmal ist es etwas blöd, aus der Deckung wieder rauszukommen, weil man förmlich an einer Wand klebt, oder – umgekehrter Fall – man löst sich irgendwie versehentlich aus der Deckung und steht auf einmal mitten in der Schusslinie. Aber beides fällt bestenfalls kurz negativ auf, insgesamt klappt die Deckung sehr gut. Zur Not gibt es noch die Ausweichrolle (2x Leertaste), mit der man viel Schaden vermeiden kann.

Sammelt man genügend EP, steigt man im Level auf, wird dadurch automatisch stärker und kann auch höherstufige Gegenstände tragen – ganz wie in einem MMORGP. Gegner können Gegenstände droppen, man kann sie natürlich aber auch kaufen oder, wie ich das gesehen habe, auch per Handwerk selbst herstellen. An MMORPGs erinnert auch die Qualität der Gegenstände und deren farbliche Kennzeichnung: Es gibt normales Zeug (weiss), besseres Zeug (grün), noch besseres Zeug (blau), noch viel besseres Zeug (lila), Highend-Zeug (gold) und Set-Teile, bei denen das Tragen mehrer Teile eines Sets mit speziellen Boni belohnt wird.

Die Dark Zone

Kommen wir zur Dark Zone. Die Dark Zone ist ein spezielles Gebiet, in dem besondere Regeln gelten. Außerhalb der Dark Zone ist alles PvE-Gebiet, dh. Spieler können nicht aufeinander schießen. Hier wird gequestet und die Story gespielt.

Die Dark Zone dagegen ist ein Anarchie-Gebiet. Es wird so erklärt, dass hier das Virus ganz besonders heftig gewütet hat und deswegen das Gebiet streng abgeriegelt wird. Sogar die übliche Kommunikation mit dem Hauptquartier ist nicht möglich, weswegen es hier eine unabhängige Levelzählung gibt (in der zweiten Hälfte des Videos sieht man die beiden unterschiedlichen Level rechts oben). Es existiert zudem eine Art Schwarzmarktwährung. Die NPC-Gegner sind viel schwerer, dafür droppt aber auch besseres Equipment als außerhalb der Dark Zone.

Allerdings ist alles, was man in der Dark Zone aufsammelt, erstmal kontaminiert, wegen des Viruses und so, und wird in einem speziellen gelben Beutel außen am Rucksack verstaut. Um das Zeug zu nutzen, muss man es zwingend erst mit einem Hubschrauber ausfliegen lassen. Dazu gibt es gekennzeichnete Abholzonen. Man kann hier einen Hubschrauber rufen, der dann zwei Minuten später landet und alles mitnimmt, was man ihm ans Seil bindet. Danach landet das Zeugs im Hauptquartier im Lager des Spielers, wo man es nach dem lustigen Dark-Zone-Trip abholen und anlegen kann.

Eine U-Bahnstation als Leichenhalle
Eine U-Bahnstation als Leichenhalle

Und jetzt kommt das Spannende…

… denn Spieler können sich gegenseitig angreifen. Ein oder zwei Schuss zählen noch nicht, ein bisschen friendly Fire kann eben vorkommen. Aber wenn man voll auf einen anderen Spieler draufhält, wird man zum Abtrünnigen, erhält eine rote Gegnerkennzeichnung und jeder Spieler kann einen ungestraft angreifen und töten.

Stirbt ein Spieler in der Dark Zone, droppt er selbst einen Teil seiner eingesammelten, kontaminierten Habseligkeiten (alles nicht-Kontaminierte ist sicher). Wird man von einem anderen Spieler getötet, kann der das gedroppte Zeug selbst einsammeln. Wird man dagegen von einem NPC getötet, verliert man auch Zeug, aber offenbar können andere es (zunächst?) nicht mitnehmen. Wenn man schnell genug wieder an seinen Sterbeort läuft und die NPCs umlegt, kann man die verlorenen Sachen wieder einpacken.

Warum sollte man andere Spieler töten?

Aber zurück zu den abtrünnigen Division-Agenten. Wenn man wertvolle Ausrüstung gefunden hat, will man sie natürlich gern behalten und selbst nutzen. Also muss man zusehen, dass man seine feinen Sachen schnell ausfliegt. Jeder in der Dark Zone kann sehen, wo ein Hubschrauber gerufen wurde, dementsprechend kann da auch jeder hingehen. So kann es also sein, dass man beim Warten auf den Hubschrauber auf Leute trifft, die wahllos in die Wartenden schießen, denn dort lohnt es sich ja, Leute zu killen und deren Sachen einzusammeln. Als ich vorher mit meinem gerade gedroppten „blauen“ neuen Sturmgewehr im Gepäck zum Heli gelaufen bin, habe ich mich paranoid bis zur letzten Sekunde hinter einem Container versteckt, bis der Hubschrauber sein Seil ausgeworfen hat ^^ Erst, wenn die Beute am Seil hängt, ist sie sicher.

Anderen den Spaß verderben..

Das Prinzip ist grundsätzlich ziemlich spannend, aber ich sehe da auch viel Frustpotential. Mir ist es vorher einmal passiert (im Video ist das zu sehen), dass ich mit anderen zusammen eine Gruppe NPCs gekillt habe. Die NPCs haben für mich was gedroppt, und sobald ich den „grünen“ Drop aufgehoben habe, haben die anderen Spieler ohne Warnung auf mich geschossen und mich gekillt (drei Typen mit doppelt so hohem Level!), so dass ich den Drop auch gleich wieder verloren habe. Ich sehe vor mir, dass sowas zur Regel werden kann. Es wird immer Typen geben, die entweder total overgeared, viel höherem Level oder in der Gruppe zum Spaß andere Leute umnieten.

Oder Heli-campen: Eine Gruppe aus 6-8 gelangweilten 15jährigen im TS, die alle Heli-Abflugpunkte campen und alle niederschießen, die ihr Zeug ausfliegen wollen. Naja, das wird man sehen.

Grundsätzlich ist es ziemlich spannend, nicht zu wissen, ob der Spieler gegenüber Freund oder Feind ist. Die allermeisten Leute, denen ich begegnet bin, waren nicht feindselig – auch wenn man immer wieder mitkriegt, dass irgendwo Gefechte im Gange sind. Meistens läuft man friedlich aneinander vorbei. Auf jeden Fall ist es ziemlich spannend, einen neuen Gegenstand zum Heli zu bringen ^^

Irgendein Park mit Lager für Überlebende
Irgendein Park mit Lager für Überlebende

Optik und Atmosphäre

Die Grafik von Division  ist herausragend. Ich spiele auf höchsten Einstellungen, und der Schneematsch am Boden, Schneestürme, Reflexionen, Sonnenauf- und Untergänge lassen das Spiel absolut super aussehen. Auch die Texturen lassen nichts zu wünschen übrig. The Division kommt da durchaus an Battlefield 4 ran und überflügelt die meisten MMORPGs, die ich kenne (außer vielleicht noch Elder Scrolls Online, das müsste ich aber nochmal vergleichen ^^).

Überall stehen kaputte Autos, Müllsäcke, leere Schachteln und irgendwelche Trümmer herum, während in den Bäumen aber noch weihnachtliche Lichterketten (und ab und zu geöffnete Fallschirme) hängen. Oft stelle ich auch fest, dass ich gerade buchstäblich über Leichen in irgendwelchen Säcken renne – meistens sind das dann kontaminierte Umgebungen, in denen der Charakter dann automatisch eine Filtermaske aufsetzt.

Das passt alles ganz hervorragend zusammen. Auch die deutsche Lokalisierung ist ziemlich gelungen. Alle Quests sind vertont und die Videosequenzen sind filmreif. Die NPCs reden miteinander und die Gegner beschimpfen mich ziemlich rüde („killt die Schlampe!“). Das wiederholt sich natürlich alles irgendwann, aber es ist definitiv genug Variation gegeben.

Ganz ausgezeichnet gelungen finde ich auch die Informationen auf dem Display. Alles wird -wenn benötigt – dezent wie mit einem HUD eingeblendet. Der Weg zum Questziel, die eigenen Charakterwerte, eingesammelte Gegenstände, aber auch Informationen über Händler oder unterschiedliche Zonen. Sieht sehr futuristisch, zugleich aber zurückhaltend aus und macht wirklich einen ziemlich wertigen Eindruck.

Die verschneiten, kontaminierten New Yorker Straßen
Die verschneiten, kontaminierten New Yorker Straßen

Division ist geil!

The Division wirkt insgesamt durch

  • die super Grafik
  • die interessante Mischung aus Shooter und MMORPG
  • die spannenden Aufenthalte in der Dark Zone

echt interessant und süchtig machend (7 Stunden gestern und heute! Wo ich doch gar keine Zeit habe!). Ich denke, ich muss es mir sofort holen, wenn es rauskommt :D

  • Die Grafik setzt neue Maßstäbe -> Siehe Screenshots unten, deswegen sind wir doch hier :D
  • Feeling: Große Liebe zum Detail in diesem Manhattan-Nachbau, sehr krasses Gefühl des einsamen Rächers in den Straßen New Yorks :D
  • FSK 18-Inhalte: Sehr derbe Sprüche
  • Actionreiches Deckungs-Kampfsystem: Ausweichrollen, zielen, aus der Deckung rausschießen -> ganz in Shootermanier
  • Zusammenspiel mit anderen ist sehr geil
  • Freie Kombinationsmöglichkeit aller Skills und Waffen: Für jede Situation vorbereitet

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